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Fachgespräch „Tourismus in globaler Verantwortung“

Projektleiterin Miriam Schaper. Foto: Gate

Wie sich die Tourismusbranche an den im Herbst verabschiedeten Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen orientieren kann, war eine Kernfrage des Fachgesprächs „Tourismus in globaler Verantwortung“ mit Vorträgen und einer Paneldiskussion Mitte November in Berlin.

Miriam Schaper, als Projektleiterin der Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik verantwortlich für den Bereich Tourismus, zeigte in ihrem Vortrag unter dem Titel „Sozialethische Risiken in globalen Wertschöpfungsketten der Tourismusbranche“ Kernprobleme in Bezug auf Arbeitsbedingungen und Menschenrechte in der Branche auf. Für eine wirksame Implementierung von sozialen Mindeststandards im Tourismussektor stellte sie zwei Faktoren als wesentlich heraus: Zum einen plädierte sie für die Integration von Nachhaltigkeitsthemen in die spezifischen Berufsbilder, um Kunden am Point of Sale eine kompetente Beratung für ihre Reisebuchung zur Seite stellen zu können. Zum anderen betonte sie die Bündelung der zahlreichen existierenden Labels und Siegel in einer Dachzertifizierung im Tourismus als einen Ansatzpunkt für realistische Veränderungspotenziale. Mit diesem Instrument könne Kunden eine klare und ehrliche Orientierung an die Hand gegeben werden, so Miriam Schaper. Die weit verbreitete positive Haltung gegenüber ökologisch verträglichem und sozialethisch unbedenklichem Reisen lasse sich so in konkrete Handlungsentscheidungen übersetzen.

Die Frage, wie Verbraucher erreicht werden können, um Tourismus in den Fokus von Lebensstilfragen zu stellen, war sowohl leitend in der anschließenden Paneldiskussion als auch in den kleineren Workshops am Nachmittag. Die Teilnehmer, Experten aus den Bereichen Tourismus-, Umwelt-, Nachhaltigkeits- und Entwicklungspolitik, diskutierten zudem die Rolle der Politik bei der Förderung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster. Weitere zentrale Aspekte waren die Verantwortlichkeiten der Tourismuswirtschaft, aber auch des Staates in seiner legislativen Kompetenz.

Zu dem Fachgespräch hatte GATE - Netzwerk, Tourismus, Kultur e.V. in Zusammenarbeit mit Brot für die Welt - Tourism Watch und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eingeladen. Die Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik befasst sich in unterschiedlichen Projekten intensiv mit ethischen Risiken im Tourismus.

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