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Stadt! Macht! Schule! (Jugendbeteiligung)

Bei Stadt! Macht! Schule! haben sich Hamburger Jugendliche acht Monate lang mit dem Städtebauvorhaben „Mitte Altona“ befasst und ihre Forderungen für das neue Quartier in einem Positionspapier formuliert, das im Mai 2013 veröffentlicht wurde. Das von der Robert Bosch Stiftung geförderte Projekt hat im Oktober 2012 mit 28 Mädchen und Jungen von fünf Stadtteilschulen und Gymnasien begonnen. Ihre Ergebnisse diskutierten die Jugendlichen unter anderem mit Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau. Viele Teilnehmer engagieren sich auch nach dem Projektende noch für die Umsetzung ihrer Ideen.

„Mitte Altona“ ist nach der Hafencity das derzeit größte Stadtentwicklungsvorhaben in Hamburg. Der bestehende Fernbahnhof soll mit dazugehörigen Gleisanlagen verlagert werden, um attraktives Bauland im Herzen Altonas zu gewinnen. Wie sollen diese Flächen gestaltet werden? Wer soll dort wohnen? Wie viele Grünanlagen muss es geben? Wie kann man die unterschiedlichen Erwartungen an den neuen Stadtteil ausbalancieren? Das wollten wir nicht nur von der Projektgruppe, sondern auch von allen anderen jungen Altonaern wissen. Die Diskussion dazu fand auf einer eigenen Internet-Plattform statt.

Die Projektgruppe von Stadt! Macht! Schule! hat sich auch mit der langfristigen gesellschaftlichen Dimension von Stadtentwicklung auseinandergesetzt. Denn Hamburg ist Brennpunkt verschiedener sozialer Konflikte um den Zuzug kaufkräftiger und den Abzug einkommensschwächerer Bewohner in einzelnen Quartieren. Im Mittelpunkt der Debatte stehen Forderungen nach bezahlbarem Wohnraum auf der einen und ökonomische Interessen auf der anderen Seite. Gegenstand solcher Gentrifizierungskonflikte sind aber auch der Denkmalschutz, die Lebensqualität durch die soziale Durchmischung von Quartieren sowie ein von Gentrifizierungsgegnern immer wieder geltend gemachter Bestandsschutz auf die Kultur in einem Sozialraum. Gegenargumente sind häufig der Sanierungsbedarf eines Viertels sowie die ökonomischen und sozialen Spillovereffekte einkommensstärkerer Bewohner.

Um zu einer umfänglichen Meinungsbildung zu gelangen, erhielt die Projektgruppe unter Leitung externer Dozenten umfängliche Trainings in politischer Arbeit und hatte die Möglichkeit zum Austausch mit Experten und Akteuren aus „Mitte Altona“. Einige Interviews und Eindrücke hat die Gruppe in einem Projektvideo festgehalten.

In einem Nachfolgeprojekt überführte die Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik die gewonnenen Erfahrungen in Unterrichtsmaterialien zum Themenfeld Protest und Beteiligung. Das Material steht kostenlos als Download zur Verfügung.

Sowohl das Pilot- als auch das Nachfolgeprojekt wurden von der Robert Bosch Stiftung und von der Stiftung Hamburger Wohnen gefördert.