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Water Stewardship in der Bekleidungsindustrie

Am Beispiel der Bekleidungsindustrie wird der mehrdimensionale Charakter von Wasser in seiner Rolle als unverzichtbare Ressource in globalen Produktionsprozessen untersucht. Damit folgt das Forschungsprojekt dem Ansatz der Stiftung, praxisrelevante Fragen aus dem Bereich „Wirtschaft & Verantwortung“ branchenspezifisch zu thematisieren.

Vielfach wurde analysiert, dass Wasser künftig zu einem globalen Risiko avanciert. So stehen ein weltweites Bevölkerungswachstum und die fortschreitende Industrialisierung von Entwicklungs- und Schwellenländern einem Rückgang der Süßwasserreserven sowie deren zunehmender Verschmutzung gegenüber. Dass die Bekleidungsindustrie, unter anderem durch den hohen Wasserverbrauch in der Rohstoffgewinnung von Baumwolle und den Einsatz umweltschädlicher Chemikalien, einen nicht unerheblichen Einfluss auf diese Entwicklung hat, ist hinlänglich bekannt. Jedoch bleiben primäre Auswirkungen zumeist auf Herstellerländer beschränkt, sodass Auftraggeber in wirtschaftlich entwickelten Importländern von den Folgen bisher wenig betroffen sind. Gleichzeitig stärken diese zumeist transnational tätigen Unternehmen ihre wirtschaftliche Handlungsposition, indem sie im Zuge der globalen ökonomischen Dissemination vermehrt Einfluss auf gesellschaftliche und politische Prozesse in Herstellerländern ausüben.  

Vor diesem Hintergrund werden in dem Forschungsvorhaben vier wirtschaftlich, ethisch und politisch relevante Perspektiven untersucht: die Frage nach der zukünftigen Verfügbarkeit von Wasser, die Problematik der ökonomischen Wertschätzung der Ressource, Aspekte der ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung im wirtschaftlichen Kontext sowie die Rolle von Unternehmen im Bereich Global Governance. Ziel ist die Bereitstellung praxisrelevanter Strategien zur Verbesserung wasserbezogener Umwelt- und Sozialleistungen in der Wertschöpfungskette von Bekleidungsunternehmen. Aufbauend auf einer Analyse des Status quo werden empirische Forschungserkenntnisse aus Interviews und Workshops mit Vertretern der Wirtschaft und aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen gewonnen.