Bad Governance in der Fischbranche
Bad Governance ist in einigen Küstenstaaten ein erhebliches Problem, wenn Arbeitsplätze in der Fischerei und indirekt in der Fischverarbeitung durch die (übermäßige) Vergabe von Fanglizenzen an ausländische Flotten gefährdet werden. Zum einen sollen nach dem UN-Seerechtsübereinkommen die heimische Fischerei gefördert und Fangerlaubnisse nur für ungenutzte Ressourcen veräußert werden, zum anderen ist der Verbleib der erhaltenen Gegenleistungen häufig intransparent. Der Schutz der heimischen Fischbestände ist damit abseits struktureller Schwächen und zu geringer finanzieller Mittel der betreffenden Staaten für die Kontrolle ihrer ausschließlichen Wirtschaftszonen zusätzlich beeinträchtigt.
Die nicht an der Prämisse nachhaltiger Fischerei ausgerichtete Lizenzvergabe und Mängel bei der Überwachung verschärfen zugleich die Probleme der illegalen Fischerei und der Überfischung. Dazu leisten auch solche Flaggenstaaten einen Beitrag, die sogenannte "Flags of Convenience" vergeben, also Schiffe unter ihrer Flagge fahren lassen, ohne eine Regulierung und Kontrolle der Fischerei vorzunehmen.