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Bad Governance im Kakaosektor

Bad Governance, also schlechte Regierungsführung, ist ein wesentliches Problemfeld in der Kakaobranche. Der Staat hat – im Einklang mit den Menschenrechtskonventionen der Vereinten Nationen – gegenüber seinen Bürgern die Pflicht, ihnen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Daraus ergibt sich z. B. das Recht auf Arbeit. Dies zu gewährleisten impliziert etwa, berufliche Ausbildung allgemein verfügbar zu machen, ein ausreichendes Maß an Infrastruktur bereitzustellen, prinzipielle Gleichbehandlung beim Zugang zu Kapital durchzusetzen und für die Rechtssicherheit im Land zu sorgen, z. B. in Form von klaren Regelungen zum Besitz der eigenen Plantage.

In Anbauländern wie der Côte d`Ivoire wurden diese Pflichten lange vernachlässigt. Dies ist zwar oft auf die strukturelle Schwäche und die begrenzten Mittel in den Haushalten vieler betroffener Länder zurückzuführen, aber auch auf Regierungen, die ihre Pflicht gegenüber der Bevölkerung vernachlässigt haben und die schwache Position der Bäuerinnen und Bauern sogar für den eigenen Machterhalt benutzten.