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Kinderarbeit im Kakaosektor

Kinderarbeit ist das ethische Risikofeld in der Wertschöpfungskette von Kakao, das heute in der Öffentlichkeit am weitesten bekannt ist. Dabei kann zwischen schlimmsten Formen von Kinderarbeit, Kinderarbeit im Allgemeinen und der Mitarbeit von Kindern im elterlichen Betrieb unterschieden werden. Nach Artikel 3, ILO (International Labour Organization) 182 umfassen schlimmste Formen von Kinderarbeit:

a) alle Formen der Sklaverei oder alle sklavereiähnlichen Praktiken, wie den Verkauf von Kindern und den Kinderhandel, Schuldknechtschaft und Leibeigenschaft sowie Zwangs- oder Pflichtarbeit, einschließlich der Zwangs- oder Pflichtrekrutierung von Kindern für den Einsatz in bewaffneten Konflikten;

d) Arbeit, die ihrer Natur nach oder aufgrund der Umstände, unter denen sie verrichtet wird, voraussichtlich für die Gesundheit, die Sicherheit oder die Sittlichkeit von Kindern schädlich ist.

Bei der Ernte der Kakaobohnen sind Kinder durch den Gebrauch von Macheten einer großen Verletzungsgefahr ausgesetzt. Zudem müssen sie meist schwere Lasten tragen.

Ein besonders heikles Thema in diesem Kontext ist auch die Verschleppung (Trafficking) von Kindern, um sie auf den Kakaofarmen als Arbeitskraft einzusetzen. Finanzielle Notlagen der Eltern, die sich der Konsequenzen ihrer Entscheidung nicht bewusst sind, sowie falsche Versprechungen oder der Wunsch der Kinder, etwas zum Familieneinkommen beizutragen, können als Gründe für die Verschleppung angeführt werden. Zum Thema Trafficking existieren keine konkreten Zahlen, zumal es schwierig ist, zwischen Reisen bzw. Auswanderung und Verschleppung zu unterscheiden.

Die in den Abnehmerländern von Kakao herrschende Ablehnung von Kinderarbeit führte 2001 in den USA zur Unterzeichnung des Harkin-Engel-Protokolls. Darin verpflichten sich große Schokoladenunternehmen freiwillig dazu, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, der Kinderarbeit ein Ende zu setzen und umfassende Schulbildung zu ermöglichen.