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Ethische Risikoanalyse Fisch

Die Jagd nach Fisch hat sich zu einem Wettlauf entwickelt, bei dem es auch um einstmals unerreichbar erscheinende Bestände mitten im Ozean und hunderte Meter unter der Wasseroberfläche geht. Industrielle Fangschiffe orten fernab der Küsten mit moderner Technik die Beute, in ihren riesigen Netzen hieven sie ganze Schwärme an Bord. Längst nicht immer bleibt das Rennen um die begehrte Ressource fair. Das zunehmend komplexe Regelwerk ist an vielen Stellen lückenhaft und unverbindlich. So nimmt die Tragödie ihren Lauf: Sein Kollektivgutcharakter, die Abwesenheit einer globalen Regulierungsinstanz und die Unmöglichkeit effizienter Kontrollen auf See werden dem Fisch zum Verhängnis – und damit den Menschen, die von der Fischerei abhängig sind.

Während in der öffentlichen Debatte weitgehend noch immer die ökologischen Folgen der Fischerei dominieren, stellt der im Februar 2018 unter dem Titel „Fisch. Eine ethische Risikoanalyse“ erschienene dritte Band der Reihe era-paper die schwerwiegenden sozialethischen Risiken des Sektors ins Zentrum. In Bezug auf mögliche Lösungsansätze diskutieren die Autor/innen anhand der Länderbeispiele Thailand und Mauretanien unter anderem die Wirksamkeit von Maßnahmen der Europäischen Union. Mit dem Bekenntnis zur Nachhaltigkeit, zum Kampf gegen illegale Fangtätigkeiten und zur Stärkung eigenständiger Fischereien von Küstenstaaten hat die EU als größter Fisch-Importmarkt der Welt einen ersten Schritt getan. Doch das Allmendeproblem und die teils erheblichen Schwierigkeiten bei der Regulierung und Überwachung verhindern bislang, dass aus dem gemeinsamen Interesse der Akteure am Erhalt der Ressource ein entscheidender Faktor wird. Die stärkere Verknüpfung der Dimensionen Überfischung, Arbeitsbedingungen, Ernährungssicherheit und Entwicklungszusammenarbeit, insbesondere auf der Ebene der zugehörigen Politiken, erscheint als wichtiger Baustein, damit vorhandene Ansätze wie die noch jungen Instrumente der EU wirksam werden können.

Das era-paper „Fisch. Eine ethische Risikoanalyse“ ist als PDF-Download (rechts auf dieser Seite) sowie auf Anfrage kostenlos als Printausgabe erhältlich.

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