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Beschäftigungsverhältnis in der Fischbranche

Prekäre Arbeitsbedingungen innerhalb der Branche finden sich insbesondere auf den kleineren bis mittelgroßen Fischereifahrzeugen. Beschäftigte, insbesondere Migranten, arbeiten oft ohne einen offiziellen Arbeitsvertrag für eine geringe Bezahlung bei langen Arbeitszeiten und ohne Überstundenausgleich. Nicht immer sind sie darüber informiert, für welchen Zeitraum sie auf dem Boot tätig sein müssen – und sind zuweilen für mehrere Monate oder gar Jahre ununterbrochen auf See. Im Extremfall herrschen Schuldknechtschaftsverhältnisse, in denen zunächst "Abgaben" für die Jobvermittlung, Verpflegung und Unterkunft auf dem Boot zu zahlen sind (siehe auch „Zwangs- und Pflichtarbeit“).

Diese problematischen Strukturen zeigen sich in einigen Regionen auch auf der Stufe der Fischverarbeitung. Für ausgestellte Papiere, die Arbeitsausrüstung, aber auch bei Fehlern im Arbeitsablauf werden Lohnabzüge fällig. Es kann lange dauern, bis diese Schulden vollständig abbezahlt sind. Weil das Geld bei nur einem Arbeitenden in der Familie dann oft nicht ausreicht, tragen auch Kinder mit ihrer Tätigkeit in den Verarbeitungsbetrieben zum familiären Einkommen bei. Die Beschäftigungsverhältnisse sind ähnlich prekär wie auf den Fischerbooten: Geringe Bezahlung, zahlreiche Überstunden, keine Arbeitsvertragsgarantie oder Teilhabe am Gesundheits- und Sozialsystem sind kennzeichnende Arbeitsbedingungen auf dieser Stufe der Wertschöpfungskette.