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„Ökonomische Bildung ist ein Querschnittsthema“

Forderungen nach einer Stärkung der ökonomischen Bildung folgen nicht nur den Interessen der Wirtschaft, sondern sind insbesondere für die Bearbeitung drängender sozialer Fragen – wie die Adressierung von Menschenrechten in Lieferketten – und die Verbesserung individueller Aufstiegschancen von zentraler Bedeutung.

Darauf hat Dr. Jesco Kreft im Podcast „Bildungsbrücke“ des Bündnis Ökonomische Bildung (BÖB) hingewiesen.

Obwohl der Stellenwert einer grundständigen ökonomischen Bildung für eine eigenes autonom und vernünftig gestaltetes Leben immer wieder Gegenstand der sozialpolitischen Debatte sei, empfinde er „ökonomische Bildung als etwas, das im bildungsbürgerlichen, auch Schulkanon tatsächlich eher fehlt“, sagte Jesco Kreft. Man dürfe nicht den Fehler machen, das Thema in Neben- und Beifächer, Projekte oder Sommerschulen auszulagern: „Man muss ökonomische Bildung ernstnehmen, und dann ist es ein Querschnittsthema.“

Aus der Perspektive der Stiftung zeige sich, dass die Befassung mit Wirtschaftsethik nur auf einer ausreichenden fachlichen Grundlage gelingen könne, so Jesco Kreft: „Man braucht ein ökonomisches Verständnis, um moralische Aussagen über Ökonomie treffen zu können.“ Der Ruf nach mehr ökonomischer Bildung sei daher politisch neutral. „Das Problem ist das Verständnis von Ökonomie, nicht die Bewertung.“ Deshalb engagiere sich die Stiftung innerhalb ihres Bildungsbereichs stark in der Lehrer:innenbildung. Jesco Kreft: „Guter, professioneller Unterricht braucht Profis. Und zwar nicht nur Vermittlungsprofis, sondern Fachleute, die in der Lage sind, eine Sachanalyse zu machen. Habe ich davon keine Ahnung, ist auch mein didaktisches Konzept, mein Unterricht, wahrscheinlich nicht gut.“

Die Mitglieder des BÖB, zu dessen Gründungsorganisationen die Stiftung zählt, stünden stellvertretend für die Vielfalt der Argumente für eine Stärkung der ökonomischen Bildung – von der Verbesserung individueller Aufstiegschancen über volkswirtschaftliche, gerechtigkeitstheoretische, bildungstheoretische und Mündigkeits- bis hin zu pädagogischen Aspekten. „Ich finde es interessant, dass sich im Bündnis Ökonomische Bildung so viele Institutionen aus unterschiedlichen Gründen für dieselbe Sache einsetzen“, sagte Jesco Kreft.

Das BÖB war 2019 als Netzwerk von Förderern ökonomischer Bildung gegründet worden und hat inzwischen mehr als 80 überwiegend institutionelle Mitglieder.

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