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Podiumsdiskussion zu Corporate Sustainability Due Diligence

Auf einem parlamentarischen Abend am 13. Juli 2022 in Brüssel stand die neue EU-Richtlinie zur Corporate Sustainability Due Diligence im Mittelpunkt.

Dr. Christiane Hellar diskutierte den Entwurf zusammen mit den beiden EU-Abgeordneten Anna Cavazzini (Vorsitzende des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz) und Axel Voss (Mitglied im Rechtsausschuss) sowie dem Industrievertreter Stefan Seidel (Senior Head of Corporate Sustainability, Puma).

Die Zielsetzung einer europaweiten Regelung sei insbesondere die Verbesserung der menschenrechtlichen Situation gerade in den Produzentenländern, betonte Christiane Hellar. Zwischen den Podiumsgästen bestand Einigkeit darüber, dass, um größtmögliche Wirkung entfalten zu können, zumindest im europäischen Raum ein Level-Playing-Field geschaffen werden sollte. Kontrovers wurde jedoch der Anwendungsbereich des Gesetzes diskutiert. Mit Verweis auf die stiftungseigenen ethischen Risikoanalysen unterstrich Christiane Hellar, dass eine Begrenzung auf die erste Stufe der Lieferkette (Tier 1) nicht zu rechtfertigen sei. Vielmehr würden Menschenrechtsverletzungen und prekäre Arbeitsverhältnisse häufig weiter vorn in der Lieferkette auftreten. Auch gehe es an der Realität vorbei, kleinere und mittelständische Betriebe von der EU-Richtlinie auszunehmen. Diese stünden in vielen Fällen durch die Lieferbeziehungen zu großen Unternehmen ohnehin bereits in der Verantwortung, Nachweise über ihre menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten zu erbringen.

In der Repräsentanz des Freistaates Bayern wurde erneut deutlich, wie groß und akut die Herausforderungen in Zeiten von globalen Krisen – Corona, Klima, Krieg – sind, Lieferketten ohne Ausbeutung von Menschen und Umwelt zu gestalten. Die EU-Vertretung Bayerns hatte den Abend gemeinsam mit der Responsible Business Alliance und in Partnerschaft mit BMW ausgerichtet.

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