Projekt "VIEW!": Kooperation mit Dr. Jürgen Meyer Stiftung
Die Materialien zu Wertschöpfungsprozessen verschiedener Branchen wie Tourismus, Textil und Kakao und deren wirtschaftsethischer Reflexion zielen auf die Förderung der Urteilsfähigkeit junger Menschen.
Zunächst sind sieben Unterrichtseinheiten erhältlich, die fortlaufend ergänzt und erweitert werden. In einem grundlegenden Modul lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, eigene Werthaltungen hinter bestimmten Entscheidungen zu erkennen. Zugleich üben sie, sowohl auf der moralischen (Werturteil) als auch auf der faktischen Ebene (Sachurteil) konsistent zu argumentieren. Zudem werden in ergänzenden Modulen Fragen von Verantwortung in globalen Kontexten thematisiert und branchenspezifisch diskutiert.
Die Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik hat mit dem diskursiven Ansatz, der ethische Fragen direkt mit ökonomischen Lerninhalten verknüpft, bereits in anderen Projekten positive Erfahrungen gemacht. „Gerade aus Berufsschulen haben wir zudem eine hohe Nachfrage nach Materialien registriert, die in einem engen thematischen Zusammenhang mit den jeweiligen beruflichen Feldern stehen“, sagte der Geschäftsführende Vorstand Dr. Jesco Kreft. Die Unterrichtsmaterialien bieten einen differenzierten Zugang zu Dilemma-Situationen und aktuellen ökonomischen und politisch-gesellschaftlichen Konfliktfällen entlang der Wertschöpfungsketten bestimmter Branchen.
Beide Projektpartner messen einer zukünftig stärkeren Berücksichtigung wirtschaftsethischer Fragestellungen im Schulunterricht und in der Berufsausbildung einen hohen Stellenwert zu. „Für unsere Stiftung ist Ethik im Geschäftsleben der zentrale Arbeitsbereich“, sagte Rüdiger Winkler, Vorstand der Dr. Jürgen Meyer Stiftung. „Entsprechend groß ist unser Interesse an einer Sensibilisierung junger Menschen für das Thema.“ Die Stiftungen arbeiten bereits seit dem Jahr 2013 in ihrem Kooperationsprogramm „Ethik in der beruflichen Ausbildung“ zusammen.