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S!M!S!: Diskussionsrunde mit dem Oberbaudirektor

Das Podium hochkarätig besetzt, die Stuhlreihen für das Publikum (fast) bis auf den letzten Platz gefüllt: Die jungen Projektteilnehmer von Stadt! Macht! Schule! machten ihre eigene Podiumsdiskussion zu einem aufregenden Abend - und überraschten manchen Gast mit ihren hartnäckigen Fragen.

"Altona Mitte - unsere Mitte!?": Zu den drängendsten Themen rund um Hamburgs derzeit zweitgrößtes Stadtentwicklungsvorhaben nach der HafenCity hakten die Jugendlichen in einer Expertenrunde nach. Die beiden Moderatoren Merle und Lennard ließen sich von ihren namhaften Gesprächspartnern kaum beeindrucken. Hamburgs Oberbaudirektor fielen sie bei einem umfangreichen Beitrag sogar ins Wort - "völlig zu Recht", wie Prof. Jörn Walter später selbst einräumte.

Stadtplaner Mario Bloem erneuerte seine Kritik am Masterplan "Mitte Altona". Er habe nichts gegen schnellen Wohnungsbau, wohl aber gegen schlechten. Mark Classen (SPD, Vorsitzender des Planungsausschusses Altona), der am 20. Februar die Vorstellung des Bebauungsplanentwurfs leiten wird, stellte klar, dass die Bagger so bald noch nicht rollen werden. Erst müsse sich die Deutsche Bahn äußern, ob der Fernbahnhof Altona zum Diebsteich verlegt werde - eine Entscheidung wird nicht vor Jahresende erwartet.

Dass "Mitte Altona" tatsächlich ein Stadtteil für alle wird und die Teilnehmer von Stadt! Macht! Schule! auch als Studierende dort eine passende Wohnung finden, wollte Classen nicht versprechen: "Das hängt von Ihren finanziellen Möglichkeiten ab." Oberbaudirektor Walter wies bei der Verteilung des Wohnraums auf Interessenskonflikte hin und sprach sich gegen eine Erhöhung des bisher geplanten Anteils geförderter Wohnungen von einem Drittel an den insgesamt vorgesehenen rund 3500 Einheiten aus. Stadtplaner Bloem wies insbesondere auf das Lärmproblem für die nahe an den Bahngleisen entstehenden Wohnungen hin und würde dort lieber einen "Gewerberiegel" entstehen lassen.

Im Publikum saßen vor allem Jugendliche, aber auch viele Fachleute aus den Bereichen Politik, Stadtplanung, Architektur und Bürgerbeteiligung. Im Anschluss an die Veranstaltung diskutierten sie in kleineren Runden die Themen des Abends weiter - bei Brezeln und Getränken.

 

 

Bei Stadt! Macht! Schule! formulieren Hamburger Jugendliche ihre Ideen und Forderungen zum neuen Quartier "Mitte Altona" und bringen sie in den politischen Prozess ein. Mehr zu dem von der Robert Bosch Stiftung unterstützten Projekt gibt es hier.

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