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Unterrichtsmodul zu sozialen und ökologischen Folgen des Goldabbaus

Ob als Ehering, Halskette oder im Smartphone: Gold trägt heutzutage fast jeder mit sich herum, und seien es nur ein paar Milligramm. Während das Edelmetall hierzulande in unserem Alltag allgegenwärtig ist, hat sein Abbau andernorts katastrophale Konsequenzen für Mensch und Umwelt. Die dunkle Seite des Goldes ist Thema einer Unterrichtseinheit für berufliche und allgemeinbildende Schulen, die als Neuerscheinung in einem Gemeinschaftsprojekt der Dr. Jürgen Meyer Stiftung, Köln, und der Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik ab sofort kostenlos erhältlich ist.

Am Beispiel Perus, dem sechstgrößten Goldförderland, diskutieren die Schülerinnen und Schüler die Frage, wer für die negativen Auswirkungen der Rohstoffgewinnung verantwortlich ist: Muss die Regierung schärfere Gesetze erlassen und deren Einhaltung besser kontrollieren? Müssen die Bergbaukonzerne mehr Rücksicht auf die Interessen der indigenen Bevölkerung nehmen? Welche Rolle spielen die Kleinschürfer*innen für die Verbreitung von Kinderarbeit und Umweltzerstörung? Und wie sollten sich Industrieunternehmen und Konsument*innen in Deutschland und Europa verhalten?

Der Frage der Verantwortung nähern sich die Lernenden in dem Unterrichtsmodul aus den verschiedenen Perspektiven der beteiligten Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. So erschließen sie sich nicht nur wesentliche Fakten zum Abbau, zur Lieferkette und zur Nutzung von Gold, sondern thematisieren in einer Expert*innenrunde die Konfliktlinien und Schnittmengen der Interessen von Regierungen, Unternehmen und NGOs. Lernziele der Einheit sind insbesondere die Stärkung von Diskurs- und Handlungskompetenzen sowie der Urteilsfähigkeit. 

Das Unterrichtsmaterial erscheint ist als elftes Modul der Reihe „VIEW! – Verantwortung in Wirtschaft“, einem Kooperationsprojekt der Dr. Jürgen Meyer Stiftung und der Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik. Verfügbar sind neben einem einführenden Modul zur moralischen Urteilsbildung anhand von Dilemma-Situationen außerdem Einheiten zu globalen Wertschöpfungsprozessen in der Textil- und Handyherstellung, der Baumwoll-, Palmöl-, Holz- und Sojaproduktion sowie in den Branchen Kakao, Fisch und Tourismus.

„Unternehmensverantwortung und Sorgfaltspflichten in globalen Lieferketten sind ein wichtiger Unterrichtsgegenstand in Schule und Berufsausbildung“, sagte Rüdiger Winkler, Vorstand der Dr. Jürgen Meyer Stiftung. „Unser Projekt soll einen Beitrag leisten, junge Menschen unvoreingenommen und angemessen an wirtschaftsethische Fragestellungen heranzuführen.“ Mit branchenbezogenen Modulen einen engen thematischen Bezug zu den Berufsfeldern von Auszubildenden herzustellen, ist ein wesentliches Merkmal des Gemeinschaftsprojekts. „Die hohe Nachfrage aus den Schulen zeigt, dass sich dieses Konzept bewährt und unsere Unterrichtsmaterialien bei den Lernenden ein starkes Interesse für die durchaus komplexen Fragestellungen auslösen“, sagte Dr. Jesco Kreft, Geschäftsführender Vorstand der Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik.

Alle Module des Unterrichtskonzepts „VIEW! – Verantwortung in Wirtschaft“ inklusive Kopiervorlagen, Hintergrundmaterialien, didaktischer Handreichungen und Empfehlungen zur Durchführung stehen kostenlos als PDF-Download zur Verfügung.

„VIEW! – Verantwortung in Wirtschaft“ ist ein Kooperationsprojekt der Dr. Jürgen Meyer Stiftung und der Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik. Die Dr. Jürgen Meyer Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Köln. Nach dem Willen des Stifters, des im Jahre 2007 verstorbenen Unternehmers Dr. Jürgen Meyer, steht die „Ethik im Geschäftsleben“ im Mittelpunkt des Stiftungszwecks. Die gemeinnützige Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik konzentriert sich mit ihrer Arbeit auf die Thematisierung und Diskussion von Wirtschaft und Verantwortung. 

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