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1. Der Markt: Effizienz, aber auch Externalitäten

Märkte sind für gewöhnlich gut für die Organisation des Wirtschaftslebens, denn sie führen – unter idealen Bedingungen – zu einer effizienten Allokation knapper Ressourcen. Effizienz ist die Abwesenheit von Verschwendung, was im allgemeinen Interesse liegt. 

Unter Wettbewerbsbedingungen werden die Güter von denjenigen produziert, die die geringsten Kosten haben. Und sie werden von denjenigen konsumiert, die die größte Wertschätzung dafür haben. Auf diese Weise maximieren Märkte die Gesamtwohlfahrt. Damit dieses ideale Ergebnis tatsächlich eintritt, bedarf es transparenter Wettbewerbsmärkte mit freier Preisbildung.

Wenn von den wirtschaftlichen Transaktionen auf dem Markt unbeteiligte Dritte negativ betroffen sind, stellt sich die wohlfahrtstheoretische Idealsituation nicht ein. Diese negativen externen Effekte des Wirtschaftens stellen ein Problem der (un)gerechten Verteilung von Nutzen und Lasten des Wirtschaftens dar.

Wie es scheint haben die negativen externen Effekte mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Volkswirtschaften eher zu- denn abgenommen. Die Marktwirtschaft braucht also wegen ihres wirtschaftlichen Erfolges eine Ethik – weil der ökologische und soziale Preis dieses Erfolges zunehmend auch von denjenigen zu entrichten ist, die nicht an dem dafür ursächlichen Marktgeschehen beteiligt sind, die also keinen unmittelbaren Nutzen von der wirtschaftlichen Transaktion haben.

Sofern der Markt bei externen Effekten versagt (ineffizient ist), ist der Ruf nach dem Staat als Korrektiv von Marktversagen berechtigt.