3. Die Unternehmung (einschließlich Unternehmens-verbände): Innovation, Partizipation und Organisation
Der Preis, der auf dem Absatzmarkt zu erzielen ist, ist der entscheidende Anreiz, Produkte anzubieten. Durch Produktinnovationen erlangen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil, der höhere Preise möglich macht. Oder sie versuchen wettbewerbsfähig zu sein, indem sie durch Prozessinnovationen die Produktionskosten senken.
Um sozial-ökologische Produkt- bzw. Prozessinnovationen handelt es sich, wenn Veränderungen an Produkten oder Produktionsverfahren die negativen externen Effekte des Wirtschaftens (z. B. Umweltbelastungen) vermindern oder gar beseitigen. Dazu setzen moralische Pionierunternehmen Umwelt- und Sozialmanagement-Systeme ein. Sind sozial-ökologische Innovationen zugleich wirtschaftlich vorteilhaft, so finden sie Nachahmer. Sind sie mit erheblichen Kosten verbunden, so kann der Pionier die Vorreiterrolle kaum dauerhaft gegen aggressive Wettbewerber durchhalten. Wenn es am Absatzmarkt dafür keine Kompensation durch die Nachfrager gibt, droht ggf. das Ausscheiden aus dem Markt.
Verantwortlich handelnde Unternehmen engagieren sich dann ordnungspolitisch: Sie setzen sich dafür ein, dass soziale und ökologische Standards in der staatlich gesetzten Rahmenordnung allgemein verbindlich gemacht werden, so dass ihre Einhaltung keinen Wettbewerbsnachteil mehr darstellt. Oder sie schließen sich in Unternehmensverbänden zusammen und verpflichten sich gemeinschaftlich darauf, diese Standards einzuhalten (= selbst gesetzte Rahmenordnung).
Die Organisation verantwortlichen Handelns ist eine Managementaufgabe. Compliance-Systeme sollen die Einhaltung der Gesetze durch die Mitarbeiter gewährleisten (= Legalität), Ethik-Management-Systeme die Beachtung ethischer Werte und Normen (= Legitimität).
Ethische Missstände in der Unternehmenspraxis deuten auf Organisationsversagen hin.