Kern der Studie ist die Entwicklung eines Modells zur Ermittlung eines Glaubwürdigkeitsscores (GSC) für SRI-Fonds (Sustainable oder Socially Responsible Investment). So lässt sich anhand von bis zu 31 Kriterien in den drei Bereichen Leistungserstellung, Sozioökonomische Wirkung und Berichterstattung prüfen, ob ein Fonds glaubwürdig kommuniziert und agiert; das Ergebnis wird in einer Ratingskala von A („vollständige Glaubwürdigkeit“) bis F („keine Glaubwürdigkeit“) abgebildet.

Das Modell greift damit das Problem auf, dass bisherige Maßnahmen wie die die Verleihung des Transparenz-Logos an die Unterzeichner des Eurosif-Transparenz-Kodex sowie die als Orientierungshilfe für Anleger und Finanzberater konzipierte Matrix des Forum Nachhaltige Geldanlage (FNG) auf Selbstauskünften der Anbieter beruhen. Zudem reiche eine Erhöhung der Transparenz allein angesichts der hohen Komplexität in der Gestaltung und Umsetzung nachhaltiger Kapitalanlagen und der zunehmenden Unübersichtlichkeit des Marktes nicht aus, um Privatkunden eine angemessene Grundlage für die Anlageentscheidung zu geben.

Der Autor der Studie, Jörg Kroschinski, weist gleichwohl einen engen Zusammenhang zwischen dem GSC sowie Transparenz-Kodex und FNG-Matrix nach. Seine empirische Untersuchung zeigt, dass 75 Prozent  der nach dem GSC am besten eingestuften Fonds mindestens eines der beiden Instrumente nutzen. Allerdings zählten von den im Mittelfeld eingestuften Fonds, deren Glaubwürdigkeit als „eingeschränkt“ bzw. „erheblich eingeschränkt“ beurteilt wurde, immer noch die Hälfte zu den Unterzeichnern von Transparenz-Kodex bzw. FNG-Matrix.

Insgesamt wurden 57 SRI-Fonds getestet; diejenigen mit den höchsten Glaubwürdigkeitsscores werden als Best-Practice-Beispiele vorgestellt.